Holzhackschnitzel sind wie der Name schon verrät kleine Holzstücke, die durch
einen Schredder oder Häcksler klein geschnitten oder gerieben werden.
Holzhackschnitzel gehört technisch gesehen zu den Rohstoffen. Sie werden
entweder für die holzverarbeitende Industrie hergestellt (z.B.
Spanplattenherstellung), für den Pilzanbau verwendet oder sie dienen als
Brennstoff für Haushalte oder Heizkraftwerke. Die Verbrennung erfolgt in der
Regel durch eine Hackschnitzelheizung. Diese besteht aus einem Heizkessel der im
Grunde so ähnlich arbeitet wie eine Pelletheizung. Hackschnitzelheizungen weisen
in der Regel eine hohe Wirtschaftlichkeit aus, die sich vor allem für größere
Komplexe rentiert. Die Umweltverträglichkeit von Hackschnitzelheizungen ist sehr
vorteilhaft, da die ausgestoßene Menge an CO2 identisch ist mit der
eingebundenen Menge durch das Wachstum der Bäume. Zwar sind
Hackschnitzelheizungen in der Anschaffung wesentlich teurer als herkömmliche
Heizungen, dies gleicht sich jedoch mit dem günstigeren Brennstoffkosten aus.
Grade im Angesicht steigender Preise für fossile Brennstoffe wird der Einsatz
von Hackschnitzelheizungen mit der Zeit immer attraktiver.
Die Eigenschaften von Hackschnitzeln sind vielfältig. Der Brennwert
unterscheidet sich je nach Holzart, liegt jedoch in der Regel bei 4 kWh pro kg.
Die Hackschnitzel bestehen natürlich 100%ig aus Holz und besitzen eine Dichte
von 0,2 t/m³.
Die Produktion von Holzhackschnitzeln ist sehr aufwändig. Das angelieferte Holz
wird in Häcksler oder Schredder gesteckt, welche dieses verkleinern. In der
Regel wird kein hochwertiges Holz verarbeitet sondern nur Industrieabfälle oder
minderwertiges Holz wie z.B. Äste oder Altholz. Derzeit beträgt der
Holzhackschnitzelpreis in Deutschland bei ca. 11,50 Euro pro Schüttraummeter.
Dabei ist im Preis eine Aussonderung der Rinde mit einbegriffen. Durch ein
warmes Jahr, eine hohe Produktion in der holzverarbeitenden Industrie und nicht
zuletzt dem Orkan Kyrill besteht momentan eine Überproduktion von
Hackschnitzeln, was den Preis enorm gesenkt hat.
Das Holz, das zur Produktion verwendet wird muss vor der Verarbeitung auf eine
bestimmte Art gelagert und behandelt werden. Frisch geschlagenes Holz weist
einen Wassergehalt von ca. 50% auf. Für eine Verarbeitung bzw. einen Verkauf ist
dieser Wasseranteil zu hoch. Außerdem bieten die verletzen Holzzellen von
Holzhackschnitzeln, insbesondere wenn sie einen hohen Wassergehalt besitzen,
Schimmelpilzen und anderen Parasiten eine optimale Angriffsfläche. Daher muss
das Holz vor der Verarbeitung auf einem geeigneten Lagerplatz getrocknet werden.
Trockenes Holz zu häckseln ist Standard, da das Pilzwachstum erst ab 30%
Wassergehalt aufhört.
Holzhackschnitzel werden jedoch nicht nur für die Energiegewinnung eingesetzt
sondern finden auch Anwendung in Ställen oder als Untergrund auf
Weihnachtsmärkten.
Die Qualität von Holzhackschnitzeln kann man an vier Merkmalen erkennen. Zum
einen ist bei qualitativ hochwertigen Holzhackschnitzeln eine kantige Form
vorhanden. Auch sind der Grünanteil und der Wassergehalt niedrig. Auch ist es
ein Qualitätsmerkmal, dass die Holzhackschnitzel sehr grob sind und der Anteil
von feinen Bestandteilen verschwindend gering ist.